Orapac investiert in Ipress 106 K PRO

Finnischer Kartonhersteller
schließt Investitionsprogramm
in Höhe von 4 Mio. Euro ab

In Oravais am Bottnischen Meerbusen, fast 500 Kilometer nördlich der finnischen Hauptstadt Helsinki, produziert Orapac. Der hoch effiziente Kartonhersteller hat sich auf die Produktion von Verpackungen aus E- und F-Welle spezialisiert. Orapac wurde 1990 gegründet und wird heute von Fredric Tidström geleitet. Er und seine 25 Mitarbeiter arbeiten hauptsächlich für internationale Märkte und exportorientierte Kunden, denn Finnland selbst hat mit seinen 5,5 Mio. Einwohnern nur einen geringen Bedarf an Verpackungen.



Am Anfang standen nur Zweifarbenmaschinen für die Druckproduktion zur Verfügung. Heute wird wie international üblich mehrfarbig gedruckt, um der Nachfrage am Markt gerecht zu werden. Auf der Wellpappenseite war der spanische Hersteller IOBox bereits 2005 und 2013 die bevorzugte Wahl mit seiner Laminiertechnik. Der einzige Hersteller, auf den Orapac konsequent vertraut, ist Iberica. Fünf Stanzen wurden über all die Jahre hinweg beschafft, zuletzt eine Ipress 106 K PRO, die Anfang dieses Jahres die Produktion aufnahm.


Geschäftsführer Fredric Tidström erläutert: „Mehr als 90 Prozent unserer Produktion sind Offsetdrucke, die auf E-Welle laminiert werden. F-Welle und Karton machen den Rest aus. Eine unserer wichtigsten Anforderungen war deshalb eine schwere, zuverlässige Stanze, die problemlos Wellpappe verarbeiten kann. In den Anfängen haben wir uns für die Iberica LM55 entschieden, danach folgte das ganze Sortiment. Zuverlässigkeit und großartiger After-Sales-Support waren der Schlüssel für den gemeinsamen Erfolg, auch wenn wir uns bei jeder Folgeinvestition genau angesehen haben, was die Konkurrenz zu bieten hat. Die Kompatibilität der Werkzeuge bei Maschinen eines Herstellers ist ein weiterer wichtiger Faktor, ebenso wie die Vertrautheit der Bediener mit der Technik.“


Die jüngste Maschine passt mit ihren Werkzeugen perfekt zur vorherigen Speed 105 K, die 2015 installiert wurde. Beide verfügen über Ausbrech- und Nutzentrennstation. Basierend auf der bewährten Technologie kombiniert die Ipress 106 K PRO hohe Leistung mit Flexibilität und Feinsteuerung über eine Vielzahl von Substraten. Sie ist mit einem DriveTronic-Anleger der Rapida-Bogenoffsetmaschinen ausgestattet, der für eine perfekte Ausrichtung an der Anlage sorgt. Die Steuerung erfolgt über einen Touchscreen, der ein schnelles Register ermöglicht, während der antistatische Anlegtisch die Ausfallzeiten reduziert.


Die Ipress 106 K PRO verfügt über einen Drive-Tronic-Anleger wie er auch an den Hochleistungs-Bogenoffsetmaschinen der Rapida-Serien zum Einsatz kommt

Zuverlässige Verpackungsproduktion

Aus historischer Sicht ist die Entwicklung von Orapac ungewöhnlich. Mirka, ein internationaler Hersteller von Reinigungsprodukten und Werkzeugen für den industriellen Markt war mit seinem bisherigen Verpackungslieferanten unzufrieden und fragte bei Orapac an, ob sie es besser machen können. Die entstandene Kooperation hat sich zum Wohl beider Parteien fortgesetzt und entwickelt. Orapac verfügt über ein regelmäßiges Geschäft, Mirka über eine zuverlässige Verpackungsproduktion vor Ort inklusive sofortiger Abrufmöglichkeit aus dem benachbarten Lager. Langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit schaffen für Orapac eine gleichmäßige Auslastung, mit der sich saisonale Nachfrageschwankungen ausgleichen lassen.


„Es besteht kein Zweifel daran, dass zwischen beiden Unternehmen eine große Synergie besteht, die das Tagesgeschäft verbessert. Wir teilen uns ein ERP-System. Durch die Anbindung unserer Computer können wir die Lieferungen auf einem vorher vereinbarten Niveau halten. Wir laden in das gemeinsame Lager und ihre Gabelstaplerfahrer nehmen sich, was sie benötigen, wenn es gebraucht wird. Das ist sehr einfach und effektiv“, erläutert Tidström.


Abgesehen von Mirka ist der größte Teil der Produktion für internationale Industriemärkte

bestimmt. Der Getränkebereich weist ein zunehmendes Geschäftsvolumen auf. Lebensmittelverpackungen tragen mit relativ geringen Anteil zum Umsatz bei. Laut Tidström liegen die typischen Auflagen im Bereich von 1.000 - 30.000 Faltschachteln, wobei 3.000 der Durchschnitt ist. „Das sind um die 1.000 Bogen, also anderthalb Paletten. Das zeigt, wie viele Auftragswechsel wir pro Schicht haben. Hier ist das einfache und schnelle Rüsten von Druck- und Stanzmaschinen absolut wichtig“, erklärt er.



V.l.n.r. Fredric Tidström, CEO Orapac, Amanda Ràmia, Marketing & Communications Koenig & Bauer Iberica, Jan Vesterberg, Technical Sales Convertec, und David Liginfer, Service Instructor Koenig & Bauer Iberica

Auch die Laminiertechnik kommt aus Spanien

Produktion in historischem Umfeld

Mit einem Logistiksystem soll als nächstes der Workflow verbessert werden. Denn die Produktion befindet sich in einem Fabrikgebäude, das 1760 als Bauernhof gebaut wurde und im 19. Jahrhundert eine Textilfabrik beherbergte. Daraus resultieren mehrstöckige Strukturen mit vielen Stützpfeilern. Mit der Logistik soll ein Weg gefunden werden, die Prozesse zu automatisieren, damit die Mitarbeiter Zeit für produktivere Aufgaben gewinnen.


„Wir sind uns dessen bewusst, dass der Zustand der Bogen auf den Paletten die Leistung der nachfolgenden Produktionsmaschinen beeinflusst. Deshalb stapeln wir 24-36 Stunden nach dem Druck und streben vor dem Stanzen eine maximale Luftfeuchtigkeit von 20 Prozent an. Wir haben massiv in Befeuchter investiert, um die Produktionsumgebung auf einem konstanten Niveau zu halten“, erläutert er. Orapac arbeitet im Einschichtbetrieb, was laut Tidström u. a. durch die Effizienz der neuen Stanze und neue Drucktechnik möglich wurde. „Wir können jetzt in einer Schicht so viel produzieren wie früher in zwei Schichten. Das ist Fortschritt – und zeigt, was neue Technologie leisten kann“, sagt er.


Industrielle Anerkennung

Ein WorldStar Packaging-Preis für ein innovatives und kostengünstiges Verpackungsdesign unterstreicht die Leistungsfähigkeit von Orapac. Für ein Produkt von Vieser One wurde eine Verpackung benötigt, die attraktiv und einfach zu montieren ist und dem Verbraucher den Zugang zum Produkt ermöglicht, damit er dessen Qualität spüren kann. Bei dieser Verpackung handelt es sich nur um eines aus einer ganzen Reiche cleverer Lösungen, die das Unternehmen im Laufe der Jahre entwickelt hat.


Von außen betrachtet besteht kein Zweifel daran, dass Orapac gut aufgestellt und professionell geführt wird, wenn auch mit einer ungewöhnlichen, nützlichen Beziehung zu seinem größten Kunden. Tidström hat clever eine Nische erkannt und daraus eine Chance entwickelt. Jedes andere Unternehmen dieser Größe würde sich bei Investitionen in Höhe von 4 Mio. Euro Gedanken machen. Aufgrund der einzigartigen wirtschaftlichen Situation zieht Orapac den vollen Nutzen daraus und verfügt über Kapazitäten zur Diversifizierung des Geschäfts in andere Märkte.


Prämiertes Produkt: eine Verpackung für Vieser One

Teil der Produktpalette von Orapac

Nick Coombes

Rückfragen:

Amanda Ramia

Hintergrundfoto: Die Ipress 106 K PRO zeichnet sich durch hohe Zuverlässigkeit beim Stanzen von Wellpappe aus